Ein Jahr nach der wichtigsten KI-Regel des Jahrzehnts: Erste Verbote gelten, Aufsichtsbehörden stehen, neue Pflichten greifen. Doch die eigentliche Bewährungsprobe wartet 2026 – und lässt keinen Aufschub zu. Sechs Schritte zeigen, wie Unternehmen jetzt handeln sollten.
Ein Jahr nach Inkrafttreten des EU AI Acts zeigt sich: Die Weichen sind gestellt, aber für Unternehmen bleibt der Handlungsdruck hoch. Bereits seit Februar 2025 greifen erste Verbote von KI-Systemen mit unzulässigen Risiken, sowie Pflichten zur Förderung der KI-Kompetenz. Seit dem 2. August 2025 gelten darüber hinaus die speziellen Vorschriften für General Purpose AI (GPAI) Modelle, sowie die organisatorischen Regeln zu Governance-Strukturen auf EU-Ebene. Begleitet wird der Prozess vom neu geschaffenen European AI Office, das die Umsetzung koordiniert, Richtlinien veröffentlicht und Sanktionen verhängen kann. Die Mitgliedstaaten ernennen derweil ihre Aufsichtsbehörden. In Deutschland wird die Bundesnetzagentur die Rolle der Marktüberwachungsbehörde übernehmen und als Anlaufstelle für Unternehmen fungieren.
Das wichtigste Datum in der EU AI Act Timeline steht jedoch noch bevor: am 2. August 2026 treten nahezu alle verbleibenden Artikel des Gesetzes in Kraft, einschließlich der Pflichten für Hochrisiko-KI-Systeme wie umfassende Risikomanagementprozesse, Dokumentationsanforderungen und verpflichtende Konformitätsbewertungen. Dies bedeutet für Unternehmen, dass sie spätestens bis zu diesem Stichtag ihre Governance-Strukturen vollständig implementiert haben müssen.
Unser Ziel bei TRUSTEQ ist es, Organisationen frühzeitig auf die allgemeinen Anforderungen des EU AI Acts vorzubereiten und sie zuverlässig bei der praktischen Umsetzung zu begleiten.
Trotz erster Fortschritte gibt es noch zahlreiche offene Fragen, die die Umsetzung des EU AI Acts erschweren. Die neuen Vorgaben bei bestehenden Prozessen und Strukturen umzusetzen, stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Gerade bei Hochrisiko-Systemen müssen Unternehmen oft erheblich nachrüsten - sei es bei Dokumentation, Sicherheitstests oder der Qualitätssicherung. Dass die Europäische Kommission bislang nur unzureichende Leitlinien und technische Standards veröffentlicht hat, erschwert die Compliance zusätzlich.
Der Weg bis 2026 bleibt also anspruchsvoll – nicht nur juristisch, sondern auch organisatorisch und technisch. Vor diesem Hintergrund ist es wenig überraschend, dass Unternehmen immer lauter eine Verschiebung der Fristen forderten. Mehr als 40 große europäische Konzerne haben sich in einem offenen Brief an die EU gewandt und eine zweijährige Verlängerung der Übergangsfristen gefordert. Sie argumentierten, dass die aktuelle regulatorische Unsicherheit und der fehlende Praxisbezug die Innovationskraft gefährden und Wettbewerbsnachteile gegenüber nicht-europäischen Anbietern erzeugen könnte. Die Europäische Kommission zeigte sich davon jedoch unbeeindruckt und hält am aktuellen Zeitplan fest, die allgemeine Gültigkeit des EU AI Act im August 2026 bestehen zu lassen (siehe hierzu EU-Kommission).
Im Anschluss an die bereits in diesem Jahr zu erfüllenden ersten Fristen, müssen die konkreten Anforderungen auch weiterhin aktiv umgesetzt werden, um die Frist im August 2026 nicht zu verpassen und hohe Strafen zu umgehen.
Wir bei TRUSTEQ haben im vergangenen Jahr umfangreiche Expertise in der Umsetzung des EU AI Acts aufgebaut. In vertrauensvoller Partnerschaft unterstützen wir Unternehmen dabei, nicht nur Vorgaben fix umzusetzen, sondern eine breite KI-Governance Strategie aufzubauen. Am Anfang dieses Prozesses stehen folgende sechs Schritte:
Nach einem Jahr seit Inkrafttreten ist der EU AI Act in eine praxisnahe Phase übergegangen: erste Verbote gelten, GPAI-Regeln sind bereits gültig. Ohne klaren Rahmen, Präzedenzfälle oder kohärente Standards ist die verbleibende Umsetzung bis August 2026 eine Herausforderung.
Die nächsten Monate sind entscheidend: Jetzt müssen sowohl auf nationaler Ebene als auch auf Unternehmensebene Governance-Strukturen funktionsfähig gemacht werden, damit der EU AI Act fristgerecht umgesetzt und eingehalten werden kann.
Unternehmen, die jetzt starten, sichern sich einen klaren Zeit- und Wettbewerbsvorsprung. Dabei kann TRUSTEQ mit tiefgreifender Erfahrung insb. in der Finanz- und Versicherungsbranche beim Aufbau einer effektiven und effizienten KI-Governance unterstützen.